Ökologische Verbesserung Rauxeler Bach: Maßnahme beginnt Mitte Februar mit vorbereitenden Arbeiten für ersten Bauabschnitt

Die ökologische Verbesserung des Rauxeler Baches startet Mitte Februar mit vorbereitenden Arbeiten für den ersten Bauabschnitt der Maßnahme. Ökologische Verbesserung des Rauxeler Baches – was bedeutet das?

Derzeit münden bestehende Abschnitte des Rauxeler Baches noch in die städtische Mischwasserkanalisation. Dadurch allerdings werden Regenwasser und Abwasser vermengt, was den natürlichen Wasserkreislauf unterbricht und zu einer erhöhten hydraulischen Belastung der Kläranlagen führt. Das soll sich künftig ändern: Das Regenwasser wird vom öffentlichen Kanalnetz abgekoppelt und zugleich dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt, Kläranlagen werden entlastet. Es entsteht ein Bachsystem, das Flora und Fauna Lebensraum bietet. Dieses Ziel der Maßnahme, bei der eine ökologische Baubegleitung durch ein Fachbüro erfolgt, entspricht auch der europäischen Wasserrahmenrichtlinie – sie fordert einen guten ökologischen Zustand von Gewässern.

Das künftig neu geführte Gewässer beginnt nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes südlich der Wohnbebauung Am Wildgehege, fließt über ein Hochwasserrückhaltebecken nördlich des Evangelischen Krankenhauses in den Deininghauser Bach und mündet schließlich in die Emscher. 

Vorlaufende Arbeiten

Die Maßnahme des EUV Stadtbetriebs, die in drei Bauabschnitten erfolgen wird, beginnt im ersten Gewässerabschnitt nahe der Wohnbebauung am Wildgehege und im Randbereich des Grutholzes. Ehe die Bautätigkeiten starten können, sind dort erst vorlaufende Arbeiten erforderlich. So müssen aufgrund des Flächenbedarfes entlang der Bachtrasse auf einer Länge von circa 350 Metern Rodungen erfolgen. Diese Arbeiten sollen Mitte Februar beginnen und werden bis Ende Februar und somit noch vor der Schutzzeit abgeschlossen sein. Für die Dauer der Arbeiten muss ein Fußweg südlich des Wildgeheges im Grutholz gesperrt werden. Eine Umleitung für Fußgänger und Radfahrer wird ausgeschildert.

Ökologischer Mehrwert

Im Rahmen des ersten Bauabschnittes folgen danach, voraussichtlich im Sommer, die weiteren Arbeiten zur ökologischen Verbesserung. So entsteht am nördlichen und östlichen Rand der Wohnbebauung Am Wildgehege ein ganz neuer Abschnitt des Rauxeler Baches. Dieser wird naturnah gestaltet. Dadurch entsteht ein ökologischer Mehrwert und es wird ein Ausgleich für die nun erforderlichen Rodungen geschaffen. Es wird ein neues Bachbett profiliert. Durchlässe und Furten werden gebaut. Nach der baulichen Fertigstellung des neuen Bachbettes erfolgen Pflanzungen, die der Renaturierung dienen. Die Arbeiten im ersten Abschnitt werden voraussichtlich bis Ende 2021 abgeschlossen sein.

Der zweite und dritte Bauabschnitt im Bereich des Evangelischen Krankenhauses und des Gesundheitscampus werden sich in den folgenden Jahren anschließen. Der genaue Zeitpunkt wird erst noch festgelegt. Die Kosten der Gesamtmaßnahme belaufen sich auf knapp eine Million Euro, diese werden zu 80 durch Landesmittel gefördert. Die ökologische Verbesserung ist im Rahmen eines Plangenehmigungsverfahrens gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) für den ersten Bauabschnitt im Jahr 2020 durch die Untere Wasserbehörde des Kreises Recklinghausen genehmigt worden. Bestandteil des Genehmigungsverfahrens war auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Über die Maßnahme wurde bereits am 7. März 2018 im Verwaltungsrat des EUV Stadtbetriebs informiert. Jüngst wurde ebenfalls in der Sitzung des Umweltausschusses am 9. Februar 2021 berichtet.