Sanierung der ehemaligen Deponie Brandheide: Mühlenteich wird entschlammt

Der EUV Stadtbetrieb saniert derzeit die Deponie Brandheide im Ortsteil Frohlinde gemeinsam mit dem AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung sowie dem Kreis Recklinghausen und der Stadt Castrop-Rauxel. Erste bauliche Maßnahmen sind bereits umgesetzt und gut in der Umgebung erkennbar. Ein weiterer wichtiger Meilenstein wird die Entschlammung des Mühlenteiches sein.

Der von Westen heranfließende Mühlenbach passiert die Altablagerung Deponie Brandheide derzeit in einem Betonrohr. Der Mühlenbach wird beim Passieren infolge der festgestellten Schadhaftigkeit der Verrohrung mit Sickerwasser und damit Schadstoffen aus der Altdeponie beaufschlagt.

Das Bachwasser tritt wenige Meter östlich der steilen Deponieostböschung aus der Verrohrung aus und verlässt als Bachlauf den Standort in Richtung Mühlenteich.

Die regionale Vorflut bildet nach mehreren Kilometern und diversen weiteren Zuläufen die nördlich gelegene Emscher. Das Sickerwasser tritt über einzelne Rinnsale dem Bachwasser zu. Der Mühlenteich an der Merklinder Straße weist einen weiteren Oberflächenzulauf aus Nordwesten auf, der zunächst einen kleinen Vorteich passiert. Der Ablauf des Mühlenteichs erfolgt über ein Fallwehr an seiner Ostseite.

Der Sanierungsplan sieht für den Mühlenteich folgende Maßnahmen vor:

•      Abfischen und Ablassen des Mühlenteichs

•      Durchleiten der Zuläufe durch den Teichbereich

•      Erstellen der Baustelleneinrichtung

•      (Teil-)Rodung und Rückschnitt des Grüns an der Teichperipherie,

soweit dies für den Sedimentaushub erforderlich ist

•      Herstellung einer umlaufenden Baustraße

•      Aushub der Teichsedimente bis 1 m Tiefe

•      Zugabe von Feinkalk zur Verfestigung der nicht stichfesten Sedimente

•      Materialabfuhr zum Einbaubereich auf der Deponie Brandheide

•      Einbau und Abdeckung der Teichsedimente

•      Drosselung des Ablaufs zum Einstau des Mühlenteichs

•      Rückbau der Baustelleneinrichtungsfläche und der Baustraße

•      Wiederherstellung der Parkanlage und der Peripherie

 

Brandheide – Von der Deponie zum Naherholungsgebiet

Das 16,4 Hektar große Gebiet der ehemaligen Deponie Brandheide an der Stadtgrenze zu Dortmund wurde von 1959 bis 1972 zur Ablagerung von Hausmüll, Schutt und teerbehafteten Abfällen benutzt. Erst danach wurden entsprechende Vorschriften zum Abfallrecht beschlossen. Seit 1989 ist die Fläche in der intensiven Aufbereitung durch die Stadtverwaltung bzw. seit 1996 durch den EUV Stadtbetrieb. Im Sinne des Boden- und Gewässerschutzes wird die Sanierung nun nach dem Planungsstand des AAV bis Ende 2020 abgeschlossen sein.

Umfangreich sind dabei die Maßnahmen zum Gewässerschutz. Von der Trennung und Abkopplung des Sickerwassers über die Errichtung von Spundwänden, die Schaffung eines Retentionsraumes sowie eines Kaskadenbauwerkes, dem Bau von Tiefendränagen bis hin zu Arbeiten am Mühlenteich und der Optimierung des Pflanzenbestandes reichen die Aufgaben. Nach der erfolgreichen Sanierung kann die Fläche zur Naherholung genutzt werden.

Partner der Sanierung, die nach umfangreichen Vorplanungen mit den vorbereitenden Arbeiten im Januar 2018 begann, sind das Land Nordrhein-Westfalen, der Kreis Recklinghausen, die Stadt Castrop-Rauxel mit dem EUV Stadtbetrieb und insbesondere der AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung.