EUV Stadtbetrieb installiert neue insektenfreundliche Beleuchtung im Nordlager und im Stadtgarten – aktuell läuft Testbetrieb

Es ist ungewöhnlich, aber gut für Insekten. Es schützt die Kleinstlebewesen: biologisches rotes Licht. Da die Facettenaugen von Insekten hauptsächlich ultraviolette, blaue oder grüne Rezeptoren besitzen, werden sie durch herkömmliche und vor allem kaltweiße Beleuchtung angezogen. Sie fliegen auf die Lichtquelle zu und verenden im schlimmsten Fall durch Erschöpfung oder Hitzeeinwirkung. Wärmeres, rötliches Licht hingegen beeinflusst die Insektenwelt nicht und reicht zugleich für das menschliche Auge aus, auch unter Sicherheitsaspekten. Deshalb – zum Schutz der Insekten, zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit und zur Vermeidung von Angsträumen – setzt der EUV Stadtbetrieb nun auf diese neue Technologie. Das Kommunalunternehmen installiert die sogenannte BioRedlight-Beleuchtung im Stadtgarten und im Nordlager-Park. Jeweils zehn Leuchtstellen sind dort eingerichtet worden. Sie befinden sich aktuell noch im Testbetrieb und werden in den nächsten Tagen final eingestellt. Ziel ist es, ein an die Natur und die Jahreszeiten angepasstes neuartiges Beleuchtungssystem im Stadtgebiet einzusetzen und für naturnahe Bereiche zu etablieren.

Das neue Beleuchtungssystem verfügt über unterschiedliche Lichtprofile, wodurch die Beleuchtung den Jahreszeiten automatisch angepasst wird. Im Sommer und in den späten Nachtstunden überwiegt der insektenschonende Rotanteil, im Winter, wenn Insekten nicht aktiv sind, kann der Weißanteil und somit die Lichtintensität erhöht werden. Die Leuchten folgen so natürlichen Rhythmen, vergleichbar zum Licht der Sonne, das sich ständig verändert.

Adaptive Funktion

Um eine energieeffiziente städtische Beleuchtung weiter auszubauen, sind die Leuchten zusätzlich mit einer bewegungsbasierten Steuerung ausgerüstet. Sobald die in jeder Leuchtstelle eingebauten Sensoren Bewegungen von Spaziergängern erfassen, wird die Leuchte auf 100 Prozent der voreingestellten Lichtstärke hochgedimmt und nach einer voreingestellten Zeit wieder auf zehn bis 20 Prozent der vollen Lichtstärke heruntergeregelt. Somit wird das Beleuchtungssystem sogar in doppelter Hinsicht auch dem Klimaschutz gerecht.