EUV Stadtbetrieb schickt ersten E-Müllwagen auf die Straße

Auf den ersten Blick ein ganz normaler Müllwagen, doch spätestens beim zweiten Blick fällt auf: Es handelt sich um ein Abfallsammelfahrzeug mit alternativem Antrieb – rein elektrisch betrieben. Der EUV Stadtbetrieb geht einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft und erweitert seine Fahrzeugflotte um einen E-Müllwagen. Und der wird nach der offiziellen Übergabe bereits in den nächsten Tagen im Einsatz und somit auf Castrop-Rauxels Straßen zu sehen sein.

Das neue Abfallsammelfahrzeug, das EUV-Vorstand Michael Werner, Betriebshofleiter Aljosha Weskamp und Werkstattleiter Ayhan Tiris nun übernommen haben, hat eine verfügbare Ladekapazität von 212 kW und soll laut Herstellerangaben circa 200 Kilometer zurücklegen können. „Wir stellen uns zunächst realistisch auf etwa 100 bis 120 Kilometer ein, da wir auf der Tour im laufenden Betrieb einen höheren Strombedarf erwarten“, erklärt Betriebshofleiter Aljosha Weskamp. Um einen reibungslosen Ablauf der Tour zu gewährleisten, kann das Team, das mit dem neuen E-Müllwagen im Stadtgebiet im Einsatz ist und die Behälter leert, auf dem Betriebsgelände des Kommunalunternehmens eine dort neu errichtete Schnellladesäule mit bis zu 300 kW nutzen. An dieser wird in der regulären Pause auf dem Betriebshof das Nachladen sichergestellt. „Mit der neuen Schnellladesäule, die auch von anderen E-Fahrzeugen unseres Fuhrparks genutzt werden kann, haben wir die eigene Ladeinfrastruktur noch einmal deutlich ausgebaut“, betont EUV-Vorstand Michael Werner.

Nachhaltig und sicher

Durch die Neuanschaffung des E-Abfallsammelfahrzeugs kann ein derzeit genutztes Dieselfahrzeug im Rahmen der Restmüllabfuhr eins zu eins ersetzt werden. Anpas-sungen in den jeweiligen Touren sind nicht erforderlich. Neben dem gänzlichen Entfall von klimaschädlichen Emissionen und der deutlichen Reduzierung der Fahrzeuggeräusche weist das Fahrzeug weitere hoch moderne Sicherheitstechnik im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes vor. So wird die am Fahrzeug installierte Schüttung, die der Leerung der Behälter dient, über zwei unterschiedliche LED- und Ultraschall-Sensoren jederzeit überwacht. Sollte sich ein Mitarbeitender an der Schüttung verfangen, hängen bleiben oder auch nur im Gefahrenbereich des sogenannten Lifters befinden, wird der Leerungsvorgang am Fahrzeug automatisch gestoppt. Zudem ist der Lkw mit einem Abbiege- und Totwinkelassistenten ausgestattet, um insbesondere Radfahrer und Fußgänger zu schützen.

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstatt um deren Leiter Ayhan Tiris dürfen sich über eine Neuerung freuen: Auf dem Fahrzeug sind feste Absturzsicherungen installiert. Sofern Wartungsarbeiten auf dem Fahrzeug durchgeführt werden müssen, kann sich das Werkstattpersonal mit Hilfe eines Brustgeschirrs hier einhaken und ist so vor Abstürzen gesichert. Bereits vor der Übergabe stand der Werkstatt das Fahrzeug bereits einige Tage zur Verfügung, um sich mit dieser Technik vertraut zu machen.

Da der EUV Stadtbetrieb bisher positive Erfahrungen mit Elektromobilität gemacht hat, hat sich das Unternehmen jetzt für ein E-Abfallsammelfahrzeug entschieden. Die Technik hat sich als ausgereift erwiesen. Die Reichweite ist für die städtische Müllabfuhr ausreichend und die erforderliche Ladeinfrastruktur ist gegeben. „Grundsätzlich haben wir natürlich weiterhin auch das Thema Wasserstoff im Blick“, erklärt Michael Werner.

„Mit dem neuen Fahrzeug“, so der EUV-Vorstand abschließend, „werden wir nicht nur den lokal geforderten Klimaschutzbestrebungen der Stadt Castrop-Rauxel, sondern auch der nationalen Umsetzung der Green Vehicles Directive der Europäischen Union gerecht.“