Ökologischer Umbau des Landwehrbaches: Arbeiten der umfangreichen Baumaßnahme laufen - unterirdischer Vortrieb soll voraussichtlich Anfang März starten

Es ist eine der größten ökologischen Umbaumaßnahmen, die der EUV Stadtbetrieb in Castrop-Rauxel aktuell realisiert: Im unterirdischen Vortrieb entsteht die Hochwassertrasse des Landwehrbaches – in einer Tiefe von bis zu zwölf Metern und über eine Strecke von 1,5 Kilometern. Dabei werden nicht nur die B 235 und der Stadtgarten mitsamt Gondelteich unterquert, die Rohre werden auch unter dem Altstadtring und einem Teilbereich des Erin-Parks bis zur Herner Straße durch den Boden gepresst. Es entstehen mehrere Baugruben mit einer Tiefe von zwölf Metern und einem Durchmesser von sechs Metern, von dort aus erfolgt der Vortrieb. Michael Friedrich, zuständiger Bauleiter beim EUV Stadtbetrieb: „In den kommenden Tagen wird jetzt auch die Vortriebsmaschine angeliefert.“ Dies erfolge in Einzelteilen. „Der Bohrkopf wurde jüngst bereits in der fertiggestellten Baugrube an der Herner Straße versenkt“, berichtet Michael Friedrich. Dort wird voraussichtlich ab Anfang März der erste Vortrieb mit einem Durchmesserbereich von 1,80 Metern im Druckluftverfahren starten.

Die Arbeiten zum ökologischen Umbau des Landwehrbaches schreiten im Randbereich der Castrop-Rauxeler Innenstadt also weiter voran. So wird auch im Stadtgarten im Bereich Schillerstraße/Glückaufstraße aktuell ein provisorisches Entlastungsbauwerk errichtet, um den Wasserablauf des Gondelteiches während der noch folgenden Bautätigkeiten weiterhin zu gewährleisten. Die Errichtung des Entlastungsbauwerkes wird voraussichtlich Anfang März abgeschlossen sein. Für die Dauer der Arbeiten wird ein Teilbereich des Fußweges entlang des Gondelteiches zwischen Glückaufstraße und dem Panorama-Café gesperrt. Eine Umleitung ist eingerichtet und ausgeschildert.

„Durch den Gondelteich fließt der Obercastroper Bach, der durch die bisher bestehenden unterirdischen Wasserabläufe weiter in Richung Erin-Park geleitet wird“, erklärt Michael Friedrich. Er fährt fort: „Da der Bereich, in dem sich die bestehenden Abläufe befinden, allerdings für den ökologischen Umbau des Landwehrbaches in Anspruch genommen wird, können diese nicht mehr genutzt werden und es muss Ersatz geschaffen werden, sodass das Wasser weiterhin abfließen kann.“ Dies erfolge nun mit der Errichtung des Entlastungsbauwerkes. „Nach dessen Fertigstellung wird im Bereich Glückaufstraße/Schillerstraße die Baugrube zum unterirdischen Vortrieb der Landwehrbachtrasse erstellt“, so der EUV-Ingenieur weiter. Diese Arbeiten werden voraussichtlich zwei Monate dauern.

Parallel dazu laufen weitere Bautätigkeiten. So auch im Bereich des ASG-Lehrerparkplatzes an der Schillerstraße. Dort werden aktuell überschnittene Bohrpfähle zur späteren Erstellung einer Doppelpressgrube errichtet. Auch am Rennbahngelände im Bereich Tiergartenstraße laufen weiterhin die Arbeiten zum ökologischen Umbau des Landwehrbaches. Nach vorlaufenden Rodungsarbeiten, die mittlerweile abgeschlossen sind, entsteht hier derzeit ein offener Bachlauf, der das Gewässer künftig offen führt. Weiterhin wird hier im Laufe des Jahres auch eine Vortriebsbaugrube für die Errichtung einer unterirdischen Hochwassertrasse erstellt.

Hintergrund: ökologischer Umbau Landwehrbach

Im September vergangenen Jahres haben die Arbeiten für den ökologischen Umbau des Landwehrbaches begonnen, sie werden voraussichtlich Ende 2022 abgeschlossen sein. Noch über rund 1,5 Kilometer ist der Landwehrbach im Bereich der Castrop-Rauxeler Innenstadt verrohrt und nimmt sowohl anfallende Schmutzwassermengen als auch die zufließenden Reinwassermengen auf. Im Zuge des Umbaus wird der Bach von Abwasser befreit und zunächst in einer unterirdischen Hochwassertrasse geführt. In einem zweiten Schritt wird das Niedrigwasser auf verfügbaren Flächen in einem offenen Gewässerlauf geführt. Dadurch wird der Hochwasserschutz verbessert und das Gewässer ökologisch aufgewertet. Die Kosten für die Entflechtung des Landwehrbaches liegen bei circa 17 Millionen Euro.