Sanierung der ehemaligen Deponie Brandheide: Areal entwickelt sich zum Naherholungsgebiet

Gemeinsam mit dem EUV Stadtbetrieb saniert der AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung seit Anfang des Jahres 2018 die Deponie Brandheide im Ortsteil Merklinde. Weitere Partner der Sanierungsmaßnahme sind der Kreis Recklinghausen und die Stadt Castrop-Rauxel sowie als Fördermittelgeber das Land Nordrhein-Westfalen über die Bezirksregierung Arnsberg.

Was bisher geschah

Der Mühlenbach wurde seit Beginn der Bauarbeiten aus seiner Verrohrung befreit und hat auf der Oberfläche der Deponie einen neuen Verlauf erhalten. Dieser wurde nach unten zum Deponiekörper mit einer Kunststoffbahn abgedichtet, um zu verhindern, dass das Bachwasser in die Deponie einsickert. Darüber hinaus wurde dort ein Rückhaltebecken zum Hochwasserschutz gebaut.

Im Westen der Deponie wurde eine Spundwand mit Drainage errichtet. Damit wird das dort zuströmende saubere Grundwasser gefasst und in den neuen Bachlauf abgeleitet.

Im Sommer 2018 wurde der Mühlenteich nach Abfischen und Ablassen des Wassers bis in etwa 1 Meter Tiefe von Schlamm befreit. Die Teichsedimente wurden auf die Deponie Brandheide gebracht und dort wieder eingebaut.

An der Ostböschung der Deponie wurde zur Überwindung von rund 10 Metern Höhenunterschied eine Kaskade gebaut und an den vorhandenen Mühlenbach angeschlossen. In diesem Bereich wurde zur Fassung von belastetem Grundwasser ebenfalls eine Spundwand mit Drainage errichtet. Das belastete Grundwasser soll in diesem Bereich über eine Aktivkohleanlage gereinigt werden, die zurzeit gebaut wird.

Momentan wird eine unterhalb der Ostböschung liegende Feuchtfläche außerdem mit geeigneten Pflanzen bestückt, um den Abbau von Stickstoffverbindungen zu ermöglichen.

Auf der Deponie wird zurzeit noch ein neues Wegenetz gebaut. Alle vorgenannten Arbeiten werden voraussichtlich bis Sommer 2019 abgeschlossen sein.

Daran schließen sich weitere Sanierungsschritte an, deren öffentliche Ausschreibung zurzeit vorbereitet wird. Mit dem endgültigen Abschluss der Arbeiten auf der Deponie Brandheide ist Ende 2020 zu rechnen.

Zum Hintergrund

Das 16,4 Hektar große Gebiet der ehemaligen Deponie Brandheide an der Stadtgrenze zu Dortmund wurde von 1959 bis 1972 zur Ablagerung von Hausmüll, Schutt und teerbehafteten Abfällen benutzt. Erst danach wurden entsprechende Vorschriften zum Abfallrecht gesetzlich verankert. Seit 1989 ist die Fläche in der Aufbereitung durch die Stadtverwaltung bzw. seit 1996 durch den EUV Stadtbetrieb.

Der von Westen heranfließende Mühlenbach passierte die Deponie Brandheide in einem Betonrohr. Dabei wurde er durch Undichtigkeiten mit Schadstoffen aus der Altdeponie verunreinigt. Das Bachwasser trat ursprünglich wenige Meter östlich der steilen Ostböschung aus der Verrohrung aus und verließ den Standort in Richtung Mühlenteich.

Foto: AAV