WEITERE FUNDE AM MARKTPLATZ IM BEREICH DES REITERBRUNNEN-DENKMALS ENTDECKT!

Bei Bauarbeiten am Castrop-Rauxeler Markt wurden im Bereich des Reiterbrunnen-Denkmals weitere frühmittelalterliche Funde entdeckt. Die Bauphase der bewirt-schafteten Parkplatzfläche am Markt ...

Bei Bauarbeiten am Castrop-Rauxeler Markt wurden im Bereich des Reiterbrunnen-Denkmals weitere frühmittelalterliche Funde entdeckt. Die Bauphase der bewirt-schafteten Parkplatzfläche am Markt wurde im angestrebten Zeitplan durchgeführt. Die geplante Neugestaltung der übrigen Aufenthaltsbereiche liegt nun aufgrund der Archäologie-Experten vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erstmal still bzw. die Bauarbeiten werden erheblich verzögert. Aktuell sind drei Experten vor Ort die täglich mit Unterstützung der Baufirma die Fläche abtragen, kartieren, analysieren und die Funde sichern. Baumaterial wie das Pflaster am Reiterbrunnen soll dennoch planmäßig angeliefert werden. Die Zusammenarbeit vom EUV und dem LWL läuft hervorragend und es wird bewusst versucht, die Ausgrabung der Fläche so schnell und sorgfältig wie möglich umzusetzen, um die Bauzeit für Händler und Anwohner vor Ort so kurz wie möglich zu gestalten.


Historischer Fund

Die nachfolgenden Bilder zeigen detaillierte Funde wie eine hundert Jahre alte Wasserrinne aus Holz. Hier wurde der Deckel bereits abgenommen und Proben des Materials zur Analyse ins Labor geschickt. Viele Funde werden im Boden verbleiben und nach Abschluss der Untersuchungen mit dem bereits verlegten Geotextil und Baustoffen für geotechnische Sicherungsarbeiten verfüllt. Der ebenfalls gefundene Holzfassboden konnte nicht geborgen werden. Der Versuch einer vollständigen Ausgrabung ist fehlgeschlagen und so wurden hier ebenfalls Teilstücke gesichert und Proben zur weiteren Analyse entnommen. Die kleineren Funde sind beispielsweise Keramikteile aus dem 18./19. Jahrhundert, ein Tonkrug aus dem 15. Jahrhundert, ein Sockel aus Sandstein und Knochen von Nutztieren oder Schlachtabfällen wie einem Schwein und Rind. Die Überreste stammen aus einer Zeit in der die Müllentsorgung noch mit pferdebetriebene Sammelwagen einmal die Woche erfolgte, denn die Abfallbeseitigung war noch im Aufbau. Damals wurde auf einfachste Weise entsorgt, erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts stiegen die hygienischen Ansprüche und man versuchte, den Müll unter anderem in Gefäßen oder Säcken zu sammeln. 

Bauarbeiten an freigegebenen Teilstücken laufen parallel weiter

Das Großbauprojekt Marktplatzneugestaltung ist durch den überraschenden Fund in den letzten Wochen und den Archäologen vor Ort, ein echter Anziehungspunkt für viele Bürger geworden. Auf den bereits freigegebenen Teilstücken im Areal des Reiterbrunnens werden die Bauarbeiten fortgeführt. Die Mitarbeiter der Firma Boymann aus Dortmund konnte im Auftrag des EUV Stadtbetriebes die Unterflurverankerung für die ersten zwei Baumroste einsetzen. Die Stahlkonstruktion sichert den empfindlichen Wurzelbereich der Bäume, der aufgrund der einwirkender Oberflächenkräfte vor Bodenverdichtung geschützt werden muss. Weitere Flächen werden in der nächsten Zeit folgen, sodass kleinere Bauarbeiten parallel zu den Ausgrabungen umgesetzt werden.