UMGESTALTUNG DES CASTROPER ALTSTADTMARKTES

Die geplante Neugestaltung soll den Marktplatz in der Altstadt deutlich aufwerten - durch die Instandsetzung der bewirtschafteten Stellplatzflächen, vor allem aber durch die attraktive Erneuerung der übrigen Aufenthaltsbereiche.

Politische Beratung

Sowohl der Umweltausschuss (2. Dezember, 17.00 Uhr im Ratssaal) als auch der Betriebsausschuss 3 (4. Dezember, 18.00 Uhr im Ratssaal) beraten sich noch einmal über die Pläne zur Marktplatzumgestaltung. Der Rat der Stadt entscheidet in seiner Sitzung am Donnerstag, 11. Dezember, um 17.00 Uhr im Ratssaal über die Gestaltungsplanung und die Beantragung der Gelder.

Anlass und Ziele der Planung

2009 hat der Rat der Stadt das städtebauliche Entwicklungskonzept für das Stadtumbaugebiet Altstadt beschlossen. Dieses Entwicklungskonzept beschreibt zentrale Ansätze zur langfristigen Stärkung der Altstadt. Auch wenn zwischenzeitlich eine Reihe daraus abgeleiteter Projekte bereits umgesetzt sind bzw. andere Projekte eine zeitliche Verschiebung erfahren mussten, gelten die mit dem Beschluss formulierten Ziele, Leitlinien und Handlungsfelder für die zukünftige Entwicklung der Altstadt unverändert fort.

Marktplatzpläne waren Wettbewerbsbeitrag von "Stadt macht Platz - NRW macht Plätze"

Eine grundlegende Neujustierung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts ist deshalb nicht erforderlich. Lediglich die zwischenzeitlich eingetretenen Veränderungen hinsichtlich der zeitlichen Umsetzung von Maßnahmen sowie Veränderungen auf der Seite der Akteure bedürfen einer Aktualisierung. Diese befindet sich momentan in Bearbeitung. Eine zentrale Maßnahme der 1. Priorität, die Umgestaltung des Marktplatzes, konnte bisher nicht umgesetzt werden. Die grundlegenden Planungen dazu waren bereits 2004/05 als erfolgreicher Wettbewerbsbeitrag beim Landeswettbewerb „Stadt macht Platz – NRW macht Plätze“ auf positive Resonanz gestoßen. Verschiedene Rahmenbedingungen machen es nun erforderlich, das Projekt auf der Grundlage eines weiterentwickelten Gesamtkonzepts mit hoher Priorität voranzubringen:

Ab dem dritten Quartal 2015 ist durch den EUV eine Kanalerneuerung entlang der Ostseite des Platzes notwendig. Bei der Wiederherstellung der durch die Baumaßnahme in Anspruch genommenen Flächen soll bereits die zukünftige Gestaltung der Platz- und Straßenoberfläche berücksichtigt werden. Der südlich des Platzes gelegene erste Bauabschnitt der Maßnahme wurde bereits abgeschlossen.

Sanierung dringend notwendig

Ebenfalls ist aus Gründen der Verkehrssicherung die Sanierung der bewirtschafteten Flächen (Stellplätze) durch die Stadt zwingend notwendig. Auch hier soll auf Grundlage der gestalterischen Vorgaben des Gesamtkonzepts gebaut werden.

Auch an den übrigen Platzflächen ist ein Verbesserungsbedarf gegeben. Die Neugestaltung des Platzes soll daher in größtmöglicher zeitlicher Nähe zu den zuvor beschriebenen Baumaßnahmen bzw. in deren Abhängigkeit umgesetzt werden. Für die Realisierung sollen Finanzmittel der Städtebauförderung beantragt werden.

Somit ergeben sich drei Teilabschnitte, die gegebenenfalls zwar etwas zeitversetzt, aber dennoch in einer gegenseitigen Abhängigkeit der Gesamtgestaltung stehen:

1.) Wiederherstellung der Bereiche im Osten des Platzes (vor der Sparkasse), die durch die Kanalsanierung in Anspruch genommen werden (Verlegung des Kanals in offener Bauweise)

2.) Erneuerung der Bereiche der Parkplätze (bewirtschaftete Fläche/keine Förderung)

3.) Erneuerung der übrigen Platzfläche

Multifunktional und barrierefrei

Durch den Umbau wird die Barrierefreiheit des Platzes flächendeckend gewährleistet. Vor allem im Westen des Platzes wird ein breiter, baumbestandener Aufenthaltsbereich entstehen. Der Platz soll weiterhin für den Wochenmarkt, die Kirmes und weitere Veranstaltungen multifunktional nutzbar sein und wird entsprechend ausführungsreif beplant werden müssen.

Im Zuge der Umbaumaßnahme soll auch die Bushaltestelle im Süden des Platzes barrierefrei ausgebaut werden. Für diese Maßnahme sollen separate ÖPNV-Fördergelder unabhängig von der Städtebauförderung beim VRR beantragt werden. Die Umsetzung steht in zeitlicher Abhängigkeit der Bewilligung der Förderung dieser und der Marktplatzfläche inklusive der Mittelbereitstellung für die bewirtschaftete Parkplatzfläche.

Grundzüge der Marktplatzgestaltung

Der Marktplatz wird entlang der westlichen und östlichen Platzkanten durch Baumreihen räumlich gefasst, ohne den Blick auf die Fassade zu verstellen. Dafür sind neu zu pflanzende Bäume mit hellen, lichtdurchlässigen Kronen, die sich sehr gut für den städtischen Raum eignen, vorgesehen. Die Bürgerinnen und Bürger haben sich im Rahmen der Workshops für die Gleditschie (Gleditsia triacanthos „Skyline“) ausgesprochen. Die bestehenden Bäume haben bestenfalls noch eine mittelfristige Perspektive und werden, mit Ausnahme der markanten Linde auf der Südseite des Marktplatzes, entfernt. Insgesamt werden 22 neue Bäume gepflanzt.

Die gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitete Grundstruktur des Bereichs rund um den Reiterbrunnen sieht vor, den Platz mit einer halbrunden, breiten Baumreihe zu fassen, die dann zusammen mit den bereits beschriebenen Bäumen auf der Ost- und Westseite ein einheitliches Gesamtbild ergeben. Die bestehende Bogenstruktur des Platzes am Reiterbrunnen wird aufgenommen und in eine moderne Form überführt. Es entsteht ein durchgängiges „Band“ aus Bäumen, in dem auch die anderen Ausstattungselemente des Platzes wie Fahrradständer, Sitzgelegenheiten und Spielgeräte untergebracht werden sollen.

Insgesamt 109 Stellplätze

Der Platz selbst wird durch die Verbreiterung der Randbereiche, die für Aufenthalt, Auslagen und die bereits projektierte Außengastronomie zur Verfügung stehen werden, deutlich aufgewertet. Das Konzept sieht vor, die Anzahl der Stellplätze auf 109 (davon vier Behindertenstellplätze) zu reduzieren. Die Größe der Stellplätze wird von momentan ca. 2,40 m auf 2,50 m verbreitert, um ein ungehindertes Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Es werden Motorradstellplätze sowie 20 feste Radabstellplätze vorgesehen. Die beiden Bushaltestellen im Süden werden für Gelenkbusse in der „Sägezahn-aufstellung“ barrierefrei ausgebaut. Die erforderlichen Infrastruktureinrichtungen wie taktile Elemente und Infostelen werden vorgesehen.

Oberflächenmaterialien

Der bewirtschaftete Bereich (Parkfläche) soll mit einem hochbelastbaren Betonsteinpflaster mit rauer Oberfläche befestigt werden. Die anliegende Kostenermittlung geht davon aus, dass bei der gewählten Bauweise ein Kostenansatz von ca. 300.000 EUR entsteht. Als Verlegemuster wurde ein Segmentbogenverband gewählt. Die Stellplätze auf der Fläche werden durch einzelne dunklere Steine abmarkiert.

Die übrige Platzfläche soll in einem hochwertigen, in Reihe verlegten Natursteinpflaster in gebundener Bauweise ausgeführt werden. Die Einfassungen zwischen den einzelnen Flächen sowie die Entwässerungsrinnen sollen angelehnt an den Bestand aus dunklen, in Reihe verlegten Natursteinbändern (Basalt) hergestellt werden.

Für die Fahrbahnen wird der gleiche Naturstein wie in den Randbereichen verwendet, aufgrund der höheren Belastungsanforderungen an die Fläche wurde hier jedoch eine Verlegung im Ellenbogenverband gewählt.

Weitere Gestaltungselemente

Unter der Baumreihe im Westen laden Bänke zum Sitzen ein. Als bevorzugtes Material wurde von der Bürgerschaft Holz ausgewählt. Die genaue Auswahl der zu verwendenden Sitzmöbel muss jedoch noch erfolgen. Zwischen den Baumstandorten sind auch die Wasseranschlüsse und zwei der drei Stromanschlüsse für Veranstaltungen sowie Infostele, Papierkörbe, Parkscheinautomat und E-mobil Ladestation, geplant.

Das Beleuchtungskonzept sieht eine Kombination aus wenigen ca. 8 m hohen Leuchten zur Ausleuchtung der Stellplatzfläche mit einer größeren Anzahl ca. 4 m hohen Leuchten für die Beleuchtung der übrigen Aufenthaltsbereiche vor. Über die detaillierte Lichtplanung für den Marktplatz ist für Januar 2015 ein weiterer Bürgerworkshop geplant. Die im früheren Lichtkonzept angedachte indirekte Beleuchtung über Bodeneinbaustrahler soll aufgrund des hohen Wartungsaufwandes und der Vandalismusanfälligkeit aufgrund der gemachten Erfahrungen nicht realisiert werden.

Ein weiteres Angebot an Spielgeräten für Kinder soll angemessen Berücksichtigung finden. Über die Art der zu verwendenden Spielgeräte wir eine Beteiligung des Kinder- und Jugendparlaments erfolgen.

Zeitplan für die Umsetzung nach derzeitigem Kenntnisstand

Sommer 2014 - 1. Bauabschnitt Kanalbaumaßnahme südlich des Marktplatzes (1. Bauabschnitt), bereits erfolgt

bis Mitte Februar 2015 Abgabe des Antrags auf Städtebaufördermittel bei der Bezirksregierung Münster für die nicht bewirtschaftete Fläche

Anfang 2015 Erstellung der Ausführungsplanung und Anmeldung der Finanzmittel für Haushaltsplanberatung 2016

Ab 3. Quartal 2015- 2. Bauabschnitt Kanalbaumaßnahme im östlichen Platzbereich (70 m Gussrohre DN 400 und 15 m Gussrohre DN 300) inkl. Wiederherstellung der Oberfläche.

Baubeginn: 23.05.2015
Bauzeit: 40 Werktage
Bausumme: 165.000 €

Ende 2015 wird mit der Erteilung des Bewilligungsbescheids für die Städtebaufördermittel gerechnet

Bereitstellung der Mittel im Rahmen der Investitionsdringlichkeitsliste 2016 (sowohl für die nicht bewirtschaftete und die bewirtschaftete Fläche als auch für die südlich gelegene Bushaltestelle)

2016 Beginn der Maßnahme für die Erneuerung der bewirtschafteten Flächen

2016 - 3. Bauabschnitt Mittelabruf und Beginn der Baumaßnahmen für die Aufenthaltsflächen. Der zeitliche Ablauf der einzelnen Baumaßnahmen kann aufgrund der Abhängigkeit vom Zuwendungsbescheid des Fördermittelgebers nicht genau bestimmt werden. Es ist damit zu rechnen, dass für die Bauzeit des Gesamtprojekts der Platz nur provisorisch gestaltet werden kann.

Kosten

Die Kosten für die Kanalbaumaßnahme (2. Bauabschnitt) einschließlich der Wiederherstellung der Oberfläche werden durch den EUV finanziert.

Für die Sanierung der bewirtschafteten Fläche des Marktplatzes (Stellplätze) sind im Haushaltsplan der Stadt für das Jahr 2016 die notwendigen Finanzmittel von voraussichtlich 300.000 EUR einzustellen. Eine Inanspruchnahme von städtebau-fördermitteln für die bewirtschaftete Fläche ist nicht möglich!

Durch die Reduzierung der Zahl der Stellplätze auf dem Marktplatz wird eine Maßnahme des Haushaltssanierungsplanes (ab 2016) betroffen. Es ist mit dauerhaften Mindereinnahmen von 15.000 EUR zu rechnen. Für die genannten Mindereinnahmen muss gesamtstädtisch eine Kompensation erbracht werden.

Die Gesamtkosten der Neugestaltung der übrigen Aufenthaltsbereiche des Marktplatzes betragen voraussichtlich ca. 1.250.000 EUR. Der städtische Eigenanteil von 20 Prozent beläuft sich damit auf ca. 250.000 EUR. Die weiteren Planungskosten von 50.000 € sind in der Haushaltsplanung für das Haushaltsjahr 2015, die übrigen Auszahlungen sowie die Einzahlungen von Dritten in der Planung für das Haushaltsjahr 2016 zu berücksichtigen. Zu berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang, dass bereits in 2014 Planungskosten in Höhe von 49.000 EUR angefallen sind, bei denen die Verwaltung davon ausgeht, dass diese mit 80 Prozent gefördert werden können. Der anteilige Förderbetrag hierzu beläuft sich auf 39.200 EUR, was sich entsprechend positiv auf den zu erbringenden Eigenanteil in 2016 auswirken würde.

Die Kosten für den barrierefreien Umbau der Bushaltestelle werden sich auf ca. 75.000 EUR belaufen. Es ist mit einer ÖPNV-Förderung von 25.000 EUR pro Haltestelle zu rechnen. Der städtische Eigenanteil beträgt damit 25.000 EUR. Die genannten Auszahlungen sowie die Einzahlungen von Dritten sind in den städtischen Haushalt für das Jahr 2016 einzustellen.

Kontakt

Bei Fragen und Anliegen wenden Sie sich bitte an:

E-Mail: altstadtmarkt(at)castrop-rauxel.de

Bauleitung - EUV Stadtbetrieb Abteilung Straßeninfrastruktur

Tel. 02305 9686 - 200
Tel. 02305 9686 - 430

E-Mail: straßeninfrastruktur(at)euv-stadtbetrieb.de

Stadt Castrop-Rauxel
Bereich Stadtplanung und Bauordnung
Quelle: http://www.castrop-rauxel.de/

Anlagen / Dokumente