Entflechtung des Landwehrbaches: Größte ökologische Umbaumaßnahme des EUV Stadtbetriebs

Der ökologische Umbau des Landwehrbaches im Bereich der Altstadt schreitet weiter voran. Im unterirdischen Vortrieb wurde bisher eine Strecke von 1,25 Kilometern zurückgelegt. Die Vortriebsmaschine muss sich im weiteren Verlauf der Maßnahme nun noch durch circa 350 Meter Boden und Gestein arbeiten.

Im September 2020 haben die Arbeiten für den ökologischen Umbau des Landwehrbaches begonnen, sie werden voraussichtlich, Stand heute, im 2. Quartal 2023 abgeschlossen sein. Anfang März 2021 startete an der Herner Straße der erste Vortrieb mit einem Durchmesserbereich von 1,80 Metern im Druckluftverfahren.

Bei der Entflechtung des Landwehrbaches handelt es sich um eine der größten ökologischen Umbaumaßnahmen, die der EUV Stadtbetrieb in Castrop-Rauxel aktuell realisiert. Im unterirdischen Vortrieb entsteht die Hochwassertrasse des Landwehrbaches – in einer Tiefe von bis zu zwölf Metern und über eine Strecke von 1,5 Kilometern. Dabei werden nicht nur die B 235 und der Stadtgarten mitsamt Gondelteich unterquert, die Rohre werden auch unter dem Altstadtring und einem Teilbereich des Erin-Parks bis zur Herner Straße durch den Boden gepresst. Es entstehen mehrere Baugruben mit einer Tiefe von zwölf Metern und einem Durchmesser von sechs bis zwölf Metern, von dort aus erfolgt der Vortrieb.

Hintergrund

Noch über rund 1,5 Kilometer ist der Landwehrbach im Bereich der Castrop-Rauxeler Innenstadt verrohrt und nimmt sowohl anfallende Schmutzwassermengen als auch die zufließenden Reinwassermengen auf. Im Zuge des Umbaus wird der Bach vom Abwasserkanal entkoppelt und zunächst in einer unterirdischen Hochwassertrasse geführt. In einem zweiten Schritt wird das Niedrigwasser auf verfügbaren Flächen in einem offenen Gewässerlauf geführt. Dadurch wird der Hochwasserschutz verbessert und das Gewässer ökologisch aufgewertet. Die Kosten für die Entflechtung des Landwehrbaches liegen bei circa 17 Millionen Euro.

Der Landwehrbach ist einer der größten Nebenläufe im oberen Emschertal und hat mit seinem rund 44 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet eine wichtige wasserwirtschaftliche und ökologische Funktion im Verbund mit der Emscher. Das Einzugsgebiet des Landwehrbaches erstreckt sich im Wesentlichen auf das Stadtgebiet von Castrop-Rauxel, zusammen mit dem einmündenden Deininghauser Bach wird fast das gesamte Stadtgebiet entwässert. Während der Deininghauser Bach bereits zum Ende der 1990er Jahr entflochten und ökologisch umgestaltet wurde, ist lediglich der obere Gewässerlauf des Landwehrbaches bis zum Beginn der Innenstadtbebauung neu hergerichtet worden.

Die nun laufende Baumaßnahme liegt im Bereich des Stadtzentrums und erstreckt sich vom östlich gelegenen Rennbahngelände in Höhe der Tiergartenstraße nach Westen über die B235 und die Glückaufstraße bis zum Stadtgarten auf einer Länge von circa 900 Metern. Ausgehend vom Stadtgarten verläuft die Baumaßnahme über weitere circa 870 Meter über die Schillerstraße und den Erin-Park bis zur Herner Straße.